Thomas „Tom“ Brandt, auch bekannt als tinie creatures, hat mit seinem ersten Album „Sleepless“ etwas geschaffen, das die Hörer:innen auf verschiedene emotionale Reisen mitnimmt. Der Kölner Schauspieler, Musiker und Songwriter versucht auf der Platte, den Chaos der Welt zu entkommen, ohne dabei den Sinn für Leichtigkeit zu verlieren. Brandt will sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengeben, sondern schaut auf die Dinge aus verschiedenen Perspektiven – und das merkt man. Sowohl in seinen Texten als auch in der Musik steckt viel Liebe zum Detail.
Seine persönlichen Erlebnisse bilden dabei die Grundlage für Themen, die uns alle betreffen. Emotionen werden sowohl musikalisch als auch lyrisch so verpackt, dass sie auf verschiedenen Ebenen ankommen. Der Titelsong „Sleepless“ zum Beispiel beschäftigt sich mit der Schlaflosigkeit – mal verzweifelt, mal hoffnungsvoll, mal laut, mal leise.
Politik und soziale Gerechtigkeit sind für Brandt wichtig, aber er behandelt diese Themen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. In „War“ geht es um die Absurdität von Krieg, gesehen aus der Perspektive eines Millennials, der nach dem Mauerfall groß wurde und dachte, dass Krieg etwas ist, das weit weg passiert. „House with crooked windows“ erzählt die Geschichte einer geflüchteten Person, nüchtern und ohne große Emotionen.
Ein weiteres großes Thema auf „Sleepless“ ist der Tod. Brandt findet, dass wir uns in unserer Gesellschaft viel zu wenig damit beschäftigen. Ob in „Fire“, wo das Leben am Ende reflektiert wird, oder in „On the dancefloor“, das den Tod mit überraschender Leichtigkeit behandelt – jede dieser Nummern nähert sich dem Thema aus einer anderen Richtung.
Musikalisch bleibt das Album abwechslungsreich. Hier gibt’s Einflüsse von Künstlern wie Jeff Buckley, John Mayer oder auch Radiohead. Mal erinnern die Songs an die Red Hot Chili Peppers, dann wieder an Progrock á la Porcupine Tree.
„Sleepless“ ist zwar ein Soloprojekt von Brandt, aber er wird von einem engen Kreis an Musiker:innen unterstützt. Freda Ressel und Bertin Wagner, langjährige Begleiter:innen von Brandt, haben auf dem Album mitgespielt und gesungen. Der Mix und das Mastering kamen von Daniel Roesberg, mit dem Brandt ebenfalls schon mehrfach zusammengearbeitet hat.