Temple of Dread ist eine Death Metal Band, die richtig auf die Tube drückt. Seit ihrem Debüt im Jahr 2019 haben sie vier Alben rausgehauen, und alle sind bei Testimony Records erschienen. Ihre Musik hat Power, aber sie gehen nicht den typischen Weg mit Dauer-Blastbeats. Stattdessen setzen sie auf einen zackigen, schnellen Sound, der trotzdem noch viel Wert auf Melodie legt – besonders in den Refrains. Da bleibt einem schon mal ein Ohrwurm hängen, obwohl es Death Metal ist. Die Jungs haben einen ziemlich traditionellen Ansatz, bleiben aber trotzdem eigenständig.
Schon auf ihren ersten beiden Alben, "Blood Craving Mantras" (2019) und "World Sacrifice" (2020), merkt man, dass sie sich mit den tiefen Abgründen der menschlichen Psyche beschäftigen. Es geht in den Texten um düstere Themen wie mentale Krisen, Bedrohungen und die Grenzen des Verstandes – ganz schön heavy stuff, wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt. Diese Atmosphäre packt einen direkt und passt perfekt zu ihrem intensiven Sound.
Das dritte Album, "Hades Unleashed" (2021), und das neuste Werk, "Beyond Acheron" (2023), setzen genau da an, wo die Vorgänger aufgehört haben. Thematisch bleibt es düster und bedrohlich, und auch musikalisch liefern Temple of Dread wieder ab. Das Tempo bleibt hoch, aber ohne das ständige Blastbeat-Gewitter, was der ganzen Sache einen interessanten Vibe verleiht. Durch die klassische Songstruktur wirken die Tracks manchmal fast wie Hymnen – man fühlt sich irgendwie direkt in den Bann gezogen.
Was die Band besonders auszeichnet, sind die einprägsamen Melodien, die sich durch ihre Songs ziehen. Es ist dieser Mix aus Härte und Wiedererkennungswert, der Temple of Dread aus der Masse herausstechen lässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Death Metal Bands haben sie ein gutes Gespür dafür, wann es Zeit ist, mal einen Gang runterzuschalten und die Melodie sprechen zu lassen. Trotzdem bleibt der Groove immer fett, und man merkt, dass die Band Bock hat, live ordentlich zu rocken.
Wer auf traditionellen Death Metal steht, der nicht nur stumpf draufkloppt, sondern auch noch Melodie und Struktur im Gepäck hat, der sollte bei Temple of Dread definitiv mal reinhören. Sie liefern den Soundtrack zu den dunkelsten Momenten des Lebens, ohne dabei die Wucht zu verlieren. Besonders für Fans von Bands wie Bolt Thrower oder Asphyx dürften die Jungs interessant sein.