Sido mit seinem Best Of-Album ''#Beste''
Berlin in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Keine schicken Latte Machiato Cafes. Keine tot renovierten Kieze. Keine Agenturen in Kreuzberg. Keine Galerien in Neukölln. Keine großen Musikfirmen in Berlin. Noch nicht.
In einer dreckigen Hinterhofwohnung im Bezirk Wedding macht ein Junge Musik. Zwischen Ratten und leeren Pizzakartons. Zwischen abgebrochener Schullaufbahn und ungewaschenen Tellern. Zwischen Resignation und der Überheblichkeit von zukünftigen Rockstars.
Das Equipment ist dürftig. Soundprogramme, Computer-Plug-ins, Wandler, Kompressoren Schallkabine, was ist das? Aufgenommen wird auf eine klassische Vierspurmaschine mit einem billigen Mikrophon. Die Beats kommen von der Playstation. Sido schreibt Rap-Geschichte. Davon weiß er allerdings nichts. Noch nicht.
Am Anfang war das Wort, doch da das Wort nicht verstanden wurde, bat SIDO um eine Maske. Die Maske hatte die wunderbare Eigenschaft, den Überbringer des Wortes unsichtbar zu machen. Der Mann hinter der Maske wurde eine Idee und jeder konnte der Mann hinter Maske sein. Die Maske bot den Stoff zum Träumen und SIDO war der Dealer. Seine Geschichten lieferten das Material aus dem die Filme sind, die auf der großen Leinwand der Popkultur gespielt werden. Vom Außenseiter zum Millionär. Vom Straßenjungen zum gefeierten Rapstar. Vom Jungen ohne richtigen Schulabschluss zum Jungen mit der dicksten Kette im Block. Vom Typen, der seine Lehre abgebrochen hat zum Mann, der alles tun und alles sagen darf … irgendwann ging das alles auch ohne Maske.
Dezember 2012 erscheint „#BESTE“ - ein Stück deutsche Zeitgeschichte.