Die neue Rolle: Barpianist in einem chinesischen Nobelhotel
Nachdem RAINALD GREBE mit seinem letzten Album "1968" die Themen und Thesen der achtundsechziger APO-Generation voller sprachlich subversiver Kraft in die Gegenwart transferierte und dabei eine bissig unterhaltsame Bestandsaufnahme unserer Karriere- und Spaßgesellschaft ablieferte, schlüpft er diesmal in die Rolle eines Barpianisten in einem chinesischen Nobelhotel. Als Alleinunterhalter hat der Protagonist des "Hongkongkonzerts" stets für dezente (von seinen Auftraggebern geforderte) Hintergrundklänge gesorgt, ganz gleich ob bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen. Ladeneröffnungen oder Kreuzfahrten. Voller dadaistischem Hintersinn und anarchischem Humor entwickelt GREBE mit gnadenlos präziser Schärfe ein tragikomisches Portrait seiner Hauptfigur und der politisch sozialen Gegenwart gleichermaßen.