Das neue Album von PUR
Kein anderes Album von Pur aus den letzten Jahren ist vergleichbar authentisch wie das aktuelle. Engler entwirft textlich ein paar scharf geschnittene Episoden des Heute. Keine durchkonstruierten Leckereien für die Ohren, sondern Berichte aus den Untiefen des täglichen Lebens. Da geht der Sänger zum Beispiel tatsächlich regelmäßig in ein Altenheim um mit einer an Demenz erkrankten alten Dame Halma zu spielen. Aus diesem Spiel wird eine amüsante Shortstory im 4/4tel Takt. "Frau Schneider".
In "Geliebt" geht es um das entscheidende Thema der meisten Theaterstücke, 99 Prozent aller Songs und vieler Bücher: Die unerfüllte Liebe. Eine selbst erlebte Ballade.
"Herbst" ist ein Song, der sich nur vordergründig um die Jahreszeit dreht, die nach dem Sommer kommt und dennoch Aussicht auf weitere, bunte, wunderschöne Tage birgt. Sinnbildlich der zweite Vers: "Uns sind Geburten recht vertraut. Wir stehen an Särgen und man schaut wohin die eigenen Wege gehen. Und was die Aussicht verbaut." Optimistisch der Refrain: "Unser Frühling ist vergangen und der Sommer fast verweht. Doch der Herbst ist uns geblieben. Es ist noch lange nicht zu spät." Ein ruhiger Beat, der dieser besonderen Erzählform dient, begleitet den Song mit seinem Klangteppich.