Die Puhdys und die Waldbühne – das ist ’ne echte Liebesgeschichte. Schon in den frühen 80ern haben die Jungs um Dieter „Maschine“ Birr dort gespielt. Drei fette Shows gab’s damals, und die Fans haben’s gefeiert. Die Waldbühne hat was Besonderes, ne ganz eigene Atmosphäre. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Puhdys aus’m Osten kamen und die Waldbühne eigentlich der typische West-Veranstaltungsort war. Da zusammen zu rocken, das hatte echt ’ne andere Bedeutung!
Dann war erst mal Pause – 13 Jahre haben die Puhdys sich von der Waldbühne ferngehalten. Aber 1996 kamen sie dann zurück, und die Erwartungen waren natürlich riesig. Inzwischen war die Mauer gefallen, und es ging darum, Ost und West zu vereinen – auch musikalisch. Da hat der WDR-Rockpalast einfach mal die Bühne freigeräumt für ein Mega-Event mit Bands aus Ost und West. Die Setlist? Ein bunter Mix aus allem, was deutsche Rock- und Popmusik zu bieten hatte. Neben den Puhdys standen da Karat, City und Die Prinzen – fast schon ein kleines Festival! Und Alan Bangs vom Rockpalast hat zusammen mit Ingo Dubinski von „Elf 99“ das Ganze moderiert. Da hat der eine oder andere Fan bestimmt auch so ein paar Erinnerungen an alte DDR-Fernsehzeiten bekommen.
Die Puhdys traten als vorletzte Band auf. „Maschine“ Birr und seine Jungs haben mit Klassikern wie „Wenn ein Mensch lebt“ und „Alt wie ein Baum“ richtig Stimmung gemacht. Die Fans? Total aus’m Häuschen! Aber die Uhr tickte – die Waldbühne hat strikte Regeln, und um 23 Uhr ist Schluss mit lustig. Eine Zugabe? Leider Fehlanzeige, weil Die Prinzen danach noch auf die Bühne mussten. Das hat einige Fans sicher enttäuscht, aber so sind die Regeln halt.
Jetzt, viele Jahre später, erscheint der Mitschnitt von diesem besonderen 1996er-Konzert als das letzte Album der Puhdys. Ein krasser Moment, wenn man bedenkt, dass das erste Album der Band vor 50 Jahren rausgekommen ist. Irgendwie schließt sich da der Kreis. Es ist fast so, als hätte die Band diesen Abschluss bewusst so geplant – eine Art „Rockerrente“ in Albumform. Und auch wenn die Puhdys jetzt nicht mehr zusammen auftreten, bleibt ihre Musik weiter am Leben.
Das Album ist also nicht nur für die eingefleischten Fans was Besonderes, sondern auch für die, die Bock haben, in ein Stück deutsche Musikgeschichte einzutauchen. Die Waldbühne wird immer ein Teil der Puhdys bleiben.