War »
Mein Amerika« von 2017 noch eine Platte, in der er den titelgebenden Sehnsuchtsort konkret bereiste, träumt er sich auf »Neon« nun vielmehr davon, aus der Provinz heraus, in Vergangenheit wie Zukunft. Auch zwischen den Zeiten vermag der Mensch weite Strecken zurückzulegen. Es zeigt sich: »Neon« ist ein Meilenstein der Fantasie.
Philipp sagt, dass er durch die Stücke auf seinem vierten Studioalbum dabei Zugang zu Teilen seiner Persönlichkeit gefunden hat, die ihm sonst oft verborgen bleiben, was in Anbetracht der bisweilen brennglas-artigen Nähe seiner Texte klar einleuchtet. Vieles, das in seiner Musik steckt, erfährt er dabei auch selbst erst in der Retrospektive, empfindet seine Songs nicht selten klüger als sich selbst. »Was von uns bleibt« etwa ist so ein Fall, bei dem es ihm zunächst um die Beziehung zweier Menschen ging und er dann mit einigem Abstand feststellte: Der Song handelt von zwei Menschen, ja, aber es geht auch um ihr Verhältnis vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe, die unser aller Leben verändert. Herausgekommen ist schließlich ein Lied, das ungewohnt politische Färbungen aufweist – ohne dabei in Eindeutigkeit zu erstarren.