Myles Kennedy ist zurück mit „The Art of Letting Go“, seinem dritten Soloalbum, und es scheint, als ob er dieses Mal komplett auf seine Instinkte gesetzt hat. Während er früher oft eher akustische und klassische Elemente in seine Songs gepackt hat, geht’s jetzt voll in die Rockrichtung. Die Gitarren stehen im Vordergrund, die Riffs sind fetter und der Sound ist insgesamt viel düsterer und intensiver. Unterstützt wird er wieder von Zia Uddin am Schlagzeug und Tim Tournier am Bass. Zusammen haben sie das Album im Barbarosa Studio in Florida mit ihrem langjährigen Produzenten Michael „Elvis“ Baskette aufgenommen – quasi ein Dream Team, wenn man so will. Das Ganze wirkt dabei so wie ein Konzeptalbum über Loslassen, Selbstfindung und den inneren Kampf, den viele von uns nur zu gut kennen.
Myles Kennedy - "Saving Face" (Official Video)
Die Leadsingle „Say What You Will“ groovt richtig und sorgt direkt für einen Ohrwurm. Dann gibt’s da noch „Nothing More To Gain“, das hart loslegt und mit fetten Riffs und donnernden Drums einfach reinknallt. Im Refrain geht’s um die Frage, wann man endlich seine Lektionen im Leben lernt – ein echter Denkanstoß! „Saving Face“ hat diesen bluesigen Vibe, der dich direkt in den Song reinzieht, und der Refrain lädt echt zum Mitsingen ein. Die Tracks haben alle eine eigene Stimmung, aber man merkt, dass sie trotzdem zusammengehören. „Miss You When You’re Gone“ ist so ein Track, der dich an die Vergänglichkeit erinnert, aber gleichzeitig total unbeschwert klingt. Den Abschluss macht „How The Story Ends“, das mit einem finalen Solo und einem starken Refrain ausklingt und dir das Gefühl gibt, am Ende immer noch die Kontrolle zu haben – irgendwie beruhigend, oder?
Mit „The Art of Letting Go“ hat Kennedy nicht nur ein musikalisch starkes Album abgeliefert, sondern auch so ein bisschen was für die Seele. Es geht darum, zu akzeptieren, dass du nicht immer alles in der Hand hast und dass Loslassen manchmal besser ist, als krampfhaft an etwas festzuhalten. Kennedy selbst sagt, er hat gemerkt, dass man niemandem etwas beweisen muss, außer sich selbst. Dieses Album ist nicht nur für Hardcore-Fans ein Muss – es ist für jeden, der ein bisschen Rock’n’Roll und ne ordentliche Portion Nachdenklichkeit im Leben gebrauchen kann.