Das 15. Studioalbum der Manic Street Preachers ist im Anmarsch! Am 31. Januar 2025 bringt die legendäre Band „Critical Thinking“ raus – eine Mischung aus Euphorie und Tiefgang. Schon vor dem Album-Release haben sie die Single „Hiding In Plain Sight“ gedroppt, und da gibt’s gleich eine Überraschung: Statt Frontmann James Dean Bradfield übernimmt Bassist Nicky Wire erstmals die Lead-Vocals. Der Track dreht sich um Midlife-Gefühle und die Sehnsucht, die Vorhänge einfach mal den ganzen Tag zuzulassen. Inspiriert von einer Zeile der amerikanischen Dichterin Anne Sexton, erforscht der Song den Zwiespalt zwischen dunklen Gedanken und dem locker-flockigen Sound der 70er, mit Einflüssen von Bands wie The Only Ones und Dinosaur Jr. Aufgenommen wurde er im bandeigenen „Door To The River“-Studio sowie im bekannten Rockfield Studio in Monmouth. Unterstützung gibt’s außerdem von Lana McDonagh, während die altbekannten Produzenten Dave Eringa und Loz Williams den Track verfeinert haben.
„Critical Thinking“ als Album will mit Widersprüchen und Gegensätzen spielen – „Für und Wider“, wie Wire es nennt. Die Lyrics nehmen kein Blatt vor den Mund, während die Melodien genau das Gegenteil sind: sie klingen süchtig machend und haben ordentlich Punch. Für den Mix sorgte Caesar Edmunds, bekannt durch seine Arbeit mit St. Vincent und Wet Leg. Thematisch geht’s im Album um persönliche Konflikte und wie man da irgendwie durchkommt. Auch wenn die Texte oft ernste Selbstanalyse sind, bringt Sänger James Dean Bradfield seine eigene Note ein: Seine Songs auf der Platte gehen mehr Richtung Gesellschaft und die Suche nach Antworten in Menschen und Erinnerungen. Manchmal euphorisch, manchmal düster – die Tracks reflektieren diesen Mix auch in der Art, wie sie aufgenommen wurden: mal alleine, mal als Band, also wieder ein Spiel mit Gegensätzen. Wire beschreibt es als „Mikrokosmen der Skepsis und des Misstrauens“. Kurz gesagt: ein Album für alle, die sich selbst und die Welt um sich herum hinterfragen.
Gitarrist und Sänger Bradfield hat im Interview mit Mojo ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert: „Manchmal reicht es einfach, ein paar starke Songs zu haben und das Album rauszuhauen, ohne ein riesiges Konzept drumherum zu bauen.“ Dieses Statement passt zur Haltung der Manics, die sich zwar oft an großen Themen abarbeiten, aber eben auch wissen, dass ein gutes Album nicht immer ein Gesamtkunstwerk sein muss. Bleibt nur noch abzuwarten, was uns auf „Critical Thinking“ alles erwartet. Die Fans werden’s lieben oder hassen – und das ist genau das, was die Manic Street Preachers seit Jahren so spannend macht.