MÄNNIs neues Werk „Das fröhliche Album“ sorgt direkt mal für Verwirrung. Zum einen: Es ist gar kein richtiges Album, sondern eine EP mit sechs Tracks. Zum anderen: Fröhlich ist das Ding auch nicht gerade. Der Titel ist also ein bisschen irreführend. Ursprünglich hatte MÄNNI, der Aachener Musiker, der vorher schon drei Alben rausgebracht hat, wirklich Bock auf was Euphorisches. Nach so viel Melancholie wollte er endlich mal was Positives einfangen. Tja, das hat irgendwie nicht geklappt.
MÄNNI war mit seinem letzten Album „Niete“ schon nicht ganz happy. Beim aktuellen Schreibprozess ging es ihm aber noch schlechter. Er war so frustriert, dass er das Ganze erst mal komplett abgebrochen hat. Das geplante Album, das eigentlich Anfang 2024 kommen sollte, landete erst mal auf Eis. Stattdessen entschied sich MÄNNI dafür, mit der Punkband WIZO auf Tour zu gehen. Das war wohl die bessere Ablenkung.
Irgendwann hat er dann die Songs, die schon fertig waren, doch noch rausgehauen. Aber eben nicht als Album, sondern als EP. Und die heißt jetzt „Das fröhliche Album“. Am 13. September erscheint das Ganze bei Dackelton Records. Der Clou: Auch wenn die Songs in ihrer Melodie erstmal recht fröhlich wirken, stecken in den Texten doch ganz schön düstere Gedanken. MÄNNI hat es also wieder mal geschafft, seinen eigenen Stil durchzuziehen – nur eben nicht so, wie er es ursprünglich geplant hatte.
Seine Fans werden sich vielleicht fragen, was jetzt eigentlich los ist: Warum „Das fröhliche Album“, wenn es so gar nicht fröhlich ist? Aber genau das passt irgendwie zu MÄNNI. Er steht für ehrliche Musik, auch wenn sie nicht das widerspiegelt, was man auf den ersten Blick (oder Hören) erwartet. Und das ist vielleicht gerade das Spannende an seinem neuen Werk. Es bleibt melancholisch, verpackt in etwas, das erst mal ganz anders wirkt. Wie es ankommt, wird sich zeigen, aber sicher ist: MÄNNI bleibt sich treu, wenn auch mit unerwarteten Wendungen.