Not Like Us: Der Disstrack, über den alle sprechen
Kendrick Lamars Song Not Like Us ist ein harter Westcoast-Hip-Hop-Track mit Hyphy-Vibes. Produzent Mustard hat das Ganze mit schnellen Drums, fettem Bass und einem Sample von I Believe to My Soul aus den 60ern aufgepeppt. Dadurch bekommt der Beat eine drängende, fast schon bedrohliche Stimmung. Laut Kritiker*innen sorgt das dafür, dass Lamars Stimme und seine Lines noch krasser rüberkommen.
Der Track startet mit einer Anspielung auf The Sixth Sense: „Psst, I see dead people.“ Danach geht’s direkt zur Sache. Lamar verwendet einen übertriebenen Südstaaten-Akzent und feuert gegen Drake. Er wirft ihm fragwürdiges Verhalten gegenüber Minderjährigen vor und bringt Drakes 2021er Albumtitel Certified Lover Boy mit einem heftigen Wortspiel in Verbindung. Auch der OVO-Rapper Baka Not Nice, der wegen Menschenhandels verurteilt wurde, wird erwähnt. Eine Line, die besonders rausgestochen ist: „Tryna strike a chord and it’s probably A-Minor.“ – eine doppeldeutige Spitze, die sich auf Musiktheorie und Drakes angebliches Verhalten bezieht.
Lamar stellt außerdem Drakes Identität als Schwarzer infrage. Mit der Hook „They not like us“ unterstellt er, dass Drake sich nicht an die Werte der schwarzen Kultur hält. Er vergleicht ihn sogar mit einer Filmfigur, die nur so tut, als wäre sie Teil der Szene. In der dritten Strophe dreht er Drakes Kritik um und wirft ihm vor, schwarze Künstler aus Atlanta für seinen eigenen Erfolg auszunutzen. Durch Kollabos mit 21 Savage, Future und anderen würde Drake nur versuchen, authentischer zu wirken. Lamar sieht das als eine moderne Art des Kolonialismus – harter Vorwurf mit klarer Kante.