Grossstadtgeflüster mit dem Album ''Oh, ein Reh!''
Sie werden auf dem Punkfestival im Pott ganz genauso abgefeiert wie auf der Vernissage in Berlin-Mitte. Jen Bender, Raphael Schalz und Chriz Falk müssen sich niemandem anpassen, weil sie ihre Musik selbst schreiben und ihre Platten komplett in Eigenregie produzieren. Grossstadtgeflüster schicken uns auf einen wilden Ritt durch Elektro, NDW, Rock, Rave und Experimental – oder hätte man nur ein Wort dafür:
Über-Drüber-Pop.
Auf Oh, ein Reh!“ sind ein paar aufgekratzte Soundexperimente hemmungslos ausufernden Hymnen gewichen und das Textpendel schlägt tendenziell vom Gegen-Schlechte-Dinge-Sein der Vorgänger gen Für-Gute-Dinge-Sein aus. „Oh, ein Reh!“ ist eine gut gelaunte Aphorismen-Schleuder, die nachdenklichen Weltschmerz in herrlich zynische Strophen verwandelt und komplexe Überlebensstrategien in griffige Refrains verpackt. Falls GSGF jemals eine Daseinsberechtigung nötig hatten, dann ist es der maßlose Spaß, den man der kleinen großen Frontfrau Jen und ihren Mitstreitern auf diesem Album besonders anhört.