Dream Theater sind wieder da und liefern nach satten 15 Jahren mit „Parasomnia“ ihr 16. Studioalbum ab. Für Fans eine ziemlich große Sache, denn es ist das erste Album seit „Black Clouds & Silver Linings“ von 2009 mit der kompletten Kult-Besetzung: Sänger James LaBrie, Gitarrist John Petrucci, Bassist John Myung, Keyboarder Jordan Rudess und natürlich Mike Portnoy am Schlagzeug. Portnoy ist ja 2010 ausgestiegen, also freuen sich viele darauf, ihn endlich wieder mit der Band zu hören. Produziert hat Petrucci selbst, aufgenommen wurde das Ganze von James ‚Jimmy T‘ Meslin und der finale Sound kommt von Andy Sneap, der das Album abgemischt hat. Fürs Auge gibt’s wie gewohnt ein Cover-Artwork von Hugh Syme, der auch schon für einige der früheren Alben verantwortlich war.
„Parasomnia“ startet mit dem Track „In The Arms Of Morpheus“ und endet mit „The Shadow Man Incident“. Dazwischen gibt es 71 Minuten Prog-Metal auf die Ohren, vollgepackt mit epischen Riffs, komplizierten Rhythmen und melodischen Momenten, die Dream Theater-Fans schon seit Jahrzehnten feiern. Was die Band von Anfang an so besonders gemacht hat, ist auch hier wieder am Start: Virtuosität gepaart mit Storytelling und einer ordentlichen Portion „das-hat-man-so-noch-nie-gehört“-Vibes. Die Songs sind keine drei Minuten Radiosongs, sondern eher kleine musikalische Geschichten, die sich Zeit lassen, um sich zu entfalten. Also, wenn man auf komplexe Musik steht, die einen fordert, ist „Parasomnia“ genau das Richtige.
Auch wenn das Album von Petrucci produziert wurde, merkt man deutlich, dass es eine Teamarbeit ist. Jeder der fünf Musiker hat hier seine Momente, und gerade das Zusammenspiel zwischen Petrucci und Portnoy fühlt sich so an, als hätten sie nie aufgehört, zusammenzuspielen. „Parasomnia“ ist also nicht nur irgendein Comeback-Album, sondern eher ein Zeichen, dass Dream Theater immer noch da sind und Bock haben, musikalische Grenzen auszuloten. Wer sie schon immer mochte, wird das Album lieben. Wer neu einsteigt, wird vielleicht etwas Geduld brauchen, um sich in die Klangwelten reinzuhören – aber es lohnt sich.