Dikta: Islands populärste Band veröffentlicht Album 'Get It Together'
Man könnte es sich an dieser Stelle einfach machen und die Kontextualisierungskeule schwingen. Dikta, das nächste große Ding aus Island. Und wir wissen ja, wie es ist mit den großen Dingern aus Island, sie klingen zumeist sehr isländisch. Also entweder gravitätisch rauschend oder verwaschen dahin getupft oder wie entrücktes Elfenseufzen. Im Falle von Dikta verhält es sich beim genaueren Hinhören aber doch etwas anders. Anders als bei vielen Acts aus ihrem Land wird der Entstehungskontext nicht derart augenfällig in die Soundsignatur ihrer Stücke eingraviert, dass sie sich augenblicklich ins Ausland exportieren ließen. Denn machen wir uns nichts vor: Da wo anstelle von Geysiren nur Schornsteine stehen, da geht man gerne seinen Sehnsüchten nach und hört sie gern, die akustischen Verheißungen aus dem Land, wo alles so märchenhaft und weit ist. Dikta wiederum bereiten keine Ansichtskarten für den Versand über die Landesgrenzen vor, bzw. ist das nicht ihr vordergründiges Motiv. Sie schreiben vielmehr an ihrer eigenen Sprache mit universalem Anspruch, die ungeachtet eines Standortes diejenigen ansprechen wird, die ein Herz in ihrer linken Brust schlagen haben. So einfach ist das. Und so schwer. Denn wie oft hat man es denn, dass dem so simpel anmutenden Format des leidenschaftlichen Popsongs wirklich und abseits sämtlicher Klischeefallen Genüge getan wird?