Cirque Royal mit dem Album ''We Come In Peace''
Planet earth about to be recycled. your only chance to survive: leave with us“ - mit diesem fatalistischen Mantra leiten Cirque Royal ihr weltentrücktes Debütalbum „We Come In Peace“ ein.
Die vier Konstanzer öffnen die Büchse der Pandora und schicken den Zuhörer mit Schummerlichtgeschwindigkeit auf einen bewusstseinserweiternden Trip ins Hi-Fi Nirvana.
In zehn abwechslungsreichen „Space Pop“-Etappen reißen Cirque Royal unbekümmert längst überflüssig gewordene Genregrenzen ein und pendeln mit Delay, Druck und Dynamik schlafwandlerisch sicher zwischen Fiebertraum und tragikomischer Realität.
Soundflächenmäßig eher in überirdischen Sphären wabernd, suchen Cirque Royal auf der Textebene stets die Auseinandersetzung mit existenzialistischen Grunderfahrungen in der postglobalisierten Welt. Ohne in die Pathos-Falle zu tappen oder den moralischen Zeige- bzw. Stinkefinger zu schwenken, sezieren sie mit ironischem Galgenhumor die menschliche Gefühlspalette auf der dunklen Seite der Macht: Entfremdung, Kontrollverlust, Kafka, Paranoia, Herzscheiße, Kinski und Fluchtfantasien. „Is this how we run these days?”
Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Scumbucket) hielt derweil in der Ground Control seines berühmt-berüchtigten Tonstudio-45 soundtechnisch wieder einmal die goldrichtigen Fäden in der Hand. Mit seinem Angebot, „We Come In Peace“ zu produzieren, bestätigt er einmal mehr seine untrügliche Spürnase in Sachen unpeinlicher Gitarrenmusik aus deutschen Breiten.
Unter Ebelhäusers erfahrener Fuchtel haben Cirque Royal das Kunststück vollbracht, ihren ambitionierten Ideenkosmos in ausladend facettenreiche und ambivalente Klangwelten zu überführen. „We Come In Peace“ verweigert sich der aufgeweichten „Indie“-Schublade genauso konsequent, wie es den Hörer mitreißt und mit geschlossen Augen in den Ruinen tanzen lässt.