Casper mit seinem neuen Album ''XOXO''
Casper weiß: nichts setzt so viel Kraft frei, wie zielsicher einen Nerv zu treffen. Es gelingt ihm auf "XOXO" scheinbar mühelos, unmittelbar Privates in großes Storytelling zu übersetzen und dabei gleichzeitig eine spür-, aber kaum greifbare kollektive Gemütslage einzufangen. Dieses Album ist beides, das Selbstportrait eines Künstlers, der tatsächlich etwas zu sagen hat und das Manifest einer Generation, die irgendwo zwischen Reizüberflutung, Scheinfreiheit und Selbstverwirklichungsdruck nach Halt sucht. Man muss froh sein, wenn unter den gegenwärtigen deutschen Künstlern jemand eine dieser beiden Übungen meistert. Casper muss man zu seiner sich selbst und seine Lebensrealität spiegelnden Sprache einfach nur gratulieren.