Blumentopf: Neues Album ist kompromisslos, rough und kantig
18 Jahre Bandgeschichte. 18 Jahre live. 18 Jahre Teambuilding. Blumentopf, das sind 18 Jahre HipHop ohne Stereotypen und abgedroschene Images.
Jetzt haben die fünf Münchner die Rick Rubin'sche DefJam-1986-Rockgitarre wiederentdeckt. In Zeiten, in denen sich viele der einstigen Weggefährten vom Genre abwenden, ist ihr sechstes Album WIR nach vierjähriger Pause und diversen Soloprojekten ein Statement, ein Bekenntnis zu Beats und Cuts, zu Samples und Reimen. WIR ist eine Zäsur. Nicht nur für den Blumentopf, sondern durchaus auch für den deutschen HipHop. Denn DJ Sepalot und die vier MCs Cajus, Holunder, Roger und Schu haben nicht nur ihren Sound radikal verändert, sondern sie eröffnen dem eigenen Genre auch textlich neue Aussichten. Sie thematisieren stabile Beziehungsverhältnisse, die Notwendigkeit der Lüge, schauen hinter die eigene und fremde Spaßfassaden und blicken durchs Fenster zum Berg auf die eigene Kindheit zurück.
Die Töpfe rappen vom Fluch ein guter Mensch zu sein, erzählen von den Freuden der Vaterschaft und beweisen so mit WIR wie nebenbei, dass der deutsche HipHop das Potential hat erwachsen zu sein.