Bausa hat mit seinem Debütalbum "Dreifarbenhaus" mal so richtig einen rausgehauen. Direkt aus dem Stand in die Top 10 der Charts – das ist schon ne Ansage. Der Typ hat den deutschen Rap-Sound mit seinen ersten Tracks wie Baron und Tropfen ordentlich aufgemischt. Jetzt kommt er mit nem neuen Song um die Ecke: "Was du Liebe nennst". Da geht's aber weniger um die ganz große, ewige Liebe, sondern um die Momente, die man am nächsten Morgen irgendwie schon vergessen hat – aber eben auch nicht so ganz.
"Was du Liebe nennst" trifft den Nagel genau auf den Kopf. Wir kennen doch alle diese Situation, oder? Man ist abends unterwegs, trifft jemanden, die Funken fliegen für 'nen kurzen Moment. Beide wissen eigentlich, dass es nicht für die Ewigkeit ist, aber genau das macht's irgendwie so besonders. Es ist dieses unklare Ding zwischen: Ist das jetzt was Ernstes? und Okay, das war’s dann auch wieder. Bausa beschreibt diese eine Nacht, in der ein paar Gin Tonic durch die Kehlen laufen, A$AP Rocky aufgedreht wird und man sich einfach treiben lässt. Da zählt kein Morgen, kein was-wäre-wenn, nur das Jetzt.
Der Beat im Song? Der passt perfekt. Smooth, ein bisschen laid-back, fast hypnotisch – die Harmonies ziehen dich rein. Man könnte meinen, man wäre selbst dabei. So ein richtiger »Mitternacht-vor'm-Morgengrauen«-Vibe. Bausa rappt über das, was viele von uns kennen: dieses Gefühl, dass man sich einfach fallen lassen will, ohne zu sehr darüber nachzudenken. Da braucht's keine großen Worte, keine Verlobungsringe oder romantischen Versprechen. Es geht nur um den Moment.
Klar, Liebe ist was anderes. Aber wer braucht schon immer die wahre Liebe, wenn man auch einfach nur ’ne richtig gute Zeit haben kann? Genau das feiert Bausa in diesem Track. Er nimmt diese kleinen Augenblicke, die keiner als »Liebe« beschreiben würde, und packt sie in einen Song, der hängen bleibt. Die Beats bleiben hängen, der Text bleibt hängen – und irgendwie bleibt auch dieser kurze Moment hängen, den wir vielleicht alle schon mal erlebt haben.
Ob das jetzt wirklich Liebe ist oder nur eine Art von »Ich mag dich halt grad jetzt, also warum nicht?«, ist am Ende eigentlich egal. Bausa nennt’s halt Liebe – und das reicht. Sein Sound bringt die richtige Prise Leichtigkeit, die man ab und zu mal braucht, um nicht immer alles so ernst zu nehmen. Manchmal ist ein Gin Tonic im Glas, ein paar gute Beats und ein bisschen Eskapismus genau das, was man braucht. Kein Drama, kein Morgen, nur jetzt. Und so lieben wir Bausa – oder zumindest das, was er Liebe nennt.